Die Symptome, die eine Hepatitis B-Infektion im Akutstadium hervorruft, sind in der Regel heftiger und intensiver als bei der Hepatitis C-Infektion. Auch unterscheidet sich die Hepatitis B-Infektion in der Art der Ansteckung, der Schwere des Krankheitsverlaufes und den Krankheitsfolgen.
Die inkubationszeit(Zeitspanne zwischen der Ansteckung, das heißt dem Eindringen von HBV in den Körper und dem Auftreten von Krankheitszeichen) beträgt 1 bis 6 Monate. Dabei ist diese abhängig von der übertragenen Virusmenge und dem Immunstatus des Betroffenen.
Danach beginnt die Prodromalphase mit uncharakteristischen Beschwerden, die wenige Tage bis etwa 3 Wochen andauern kann.
Folgende unspezifische Symptome können dabei auftreten:
-Abgeschlagenheit
-Appetitlosigkeit, und/oder Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel
-Übelkeit
-Leichtes Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen
-Druckgefühl im rechten Oberbauch
-Durchfall oder Verstopfung
-Bei Kindern: Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit
Nach dem Verschwinden der Symptome der Prodromalphase setzt die klinische Phase ein, die etwa 2 bis 6 Wochen andauern kann.
Diese Phase kann mit folgenden klinischen Symptomen verbunden sein:
-Gelbsucht, d.h. die Skleren (Lederhaut der Augen) und die Haut färben sich gelb
-Juckreiz
-Entfärben des Stuhls
-Dunkelfärbung des Urins
-Gewichtsverlust
Bei der akuten Hepatitis B tritt schließlich nach der klinischen Phase die Rekonvaleszenzphase ein, die ca. 1 bis 4 Monate dauern kann: In dieser Zeit normalisieren sich alle Laborparameter. Gelegentlich sind noch Schwächesymptome, eine leichte Ermüdbarkeit und/oder ein reduzierter Kräftezustand über einen längeren Zeitraum vorhanden. Eine Hepatitis B-Infektion verläuft allerdings individuell sehr unterschiedlich. Nur ein Drittel der Patienten entwickelt eine Gelbsucht (Ikterus), bei einem weiteren Drittel treten nur die unspezifischen Symptome auf und das letzte Drittel ist völlig asymptomatisch. Wie stark oder wie schwach die Beschwerden sind, hängt häufig von der gesundheitlichen Allgemeinverfassung des Betroffenen ab.Persistiert das HBsAg über 6 Monate, kommt es nicht zur Ausheilung der Hepatitis B (bei ca. 5 bis 10%). Die akute Hepatitis B geht in eine chronische Hepatitis B über. Die chronische Hepatitis B kann ganz ohne Beschwerden und Symptome verlaufen. Viele Patienten berichten über uncharakteristische Symptome wie Müdigkeit und mangelnde körperliche Belastbarkeit. Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich infolge des Umbaus der Leber im Laufe der Erkrankung eine Schrumpfleber (Leberzirrhose), die zum Leberversagen mit fortschreitendem Funktionsverlust der Leber einhergeht.
Die Leberzirrhose ist mit weiteren Erkrankungen verbunden:
-Bauchwassersucht (Aszites = Wasseransammlung im Bauch) macht sich durch das Anschwellen des Bauches bemerkbar
-Eiweißstoffwechselstörungen
-Mangelernährung
-Fieber
-Gallensteine
-Hepatiche Enzephalopathie-(Konzentrationsschwäche bis hin zu Verwirrtheitszuständen, im fortgeschrittenen Stadium auch Leberkoma)
-Störungen des Hormonstoffwechsels
-Störungen des Knochenstoffwechsels (z.B.
Osteoporose mit spontanen Knochenbrüchen)
-Magendarmblutungen
-Bildung von Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) mit Verblutungsrisiko
-Ödeme (Wassereinlagerungen)
-Vitaminmangel
-Zuckerstoffwechselstörung
-Im fortgeschrittenen Stadium führt die Zirrhose durch den kompletten Zusammenbruch der Leberfunktion zum Tod.
Durch das Vorhandensein einer Leberzirrhose ist das Risiko für das Entstehen von Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) stark erhöht. Zwischen der Infektion mit dem Hepatitis B-Virus und der Erkrankung an Schrumpfleber oder Leberkrebs vergehen durchschnittlich 15 Jahre.
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